Autismus - eine Wegbeschreibung

Autismus im Detail zu beschreiben würde den bescheidenen Rahmen dieser Webseite sprengen - dafür ist das Spektrum und die individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Autisten viel zu facettenreich. Ich versuche daher auf den folgenden Seiten einen "detaillierten groben Überblick" über das Spektrum und die damit verbundenen Eigenheiten zu liefern.

Um das Thema etwas anschaulicher zu gestalten, verwende ich hierfür die Metapher einer "Wegbeschreibung". Bei den Zwischenstationen dieses Leitfadens werde ich auf die einzelnen Besonderheiten eingehen, die meiner Meinung nach wichtig sind, um ein grobes - aber authentisches Bild über Autismus und das Asperger-Syndrom im Speziellen zu erhalten.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle Informationen meiner persönlichen Einschätzung und Erfahrung entsprechen. Auch wenn vieles wissenschaftlich belegbar ist, kann ich für meine Schlussfolgerungen und Ausführungen keine Gewähr übernehmen. Eine diagnostische Abklärung kann nur durch zugelassene Fachärzte oder Psychologen erfolgen.

Bitte beachten Sie, dass sich dieser Bereich noch im Aufbau befindet. Durch die Komplexität dieses Themas ist die Ausarbeitung der Inhalte sehr zeitintensiv. Ich werde die Stationen aber nach und nach ergänzen, sobald diese fertig sind.

Station 1 - Was ist Autismus nicht?

Die erste Station der Wegbeschreibung soll Vorurteile und das Bild des "typischen Autisten" ausräumen - denn diesen gibt es nicht.

Es gibt vielerlei Ansichten und "Studien", die mehr als zweifelhaft sind und teils haarsträubende Ursachen für Autismus liefern. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen diesen Punkt als erste Station dieses Leitfadens zu wählen, noch bevor ich darauf eingehe, was Autismus eigentlich ist.

Worauf ich auf diesen Seiten nicht eingehe, sind autistische Züge oder Verhaltensweisen, die betroffene Personen z.B. aufgrund von Traumata erlangen können. Im Gegenzug zum genetisch bedingten Autismus sind diese nämlich therapier- und heilbar.

Beispiele, wovon Autismus nicht ausgelöst wird

  • Bakterien im Darm
  • Metallablagerungen im Gehirn (z.B. durch Impfungen an Säuglingen)
Station 2 - Was ist Autismus?

Die Frage, was Autismus alles nicht ist, haben wir in der vorangegangen Station bereits erfahren - aber was ist denn nun eigentlich Autismus?

Diese so einfach anmutende Frage wird in unzähligen Büchern und Fachpublikationen versucht zu beantworten. Viele mit mehr oder weniger gleichen Ansätzen, dafür mit Schwerpunkten in bestimmten Bereichen. Viele sehr gut, manche absolut am Thema vorbeigerichtet. Wie man sieht scheiden sich bei dieser Frage die Geister.

Was ist richtig oder falsch? Welche Theorie die einzig Wahre? Machen wir es kurz - meiner Ansicht nach liegt die Wahrheit in allen Ansätzen, die offiziell anerkannt sind. Denn genauso breit und ineinander verwoben das Spektrum an sich ist, sind es auch die Erklärungsversuche.

Ein richtig oder falsch muss für jeden einzelnen Autisten individuell herausgefunden werden. Natürlich gibt es Definitionen, die auf die Meisten zutreffen, aber die Lösungsansätze sind immer individuell zu betrachten.

Ich stimme der gängigen Ansicht zu, dass Autismus von einer genetisch bedingten Abweichung in den neuronalen Verknüpfungen im Gehirn verursacht wird. Diese führt zu einer anderen Wahrnehmungsverarbeitung.

Diesen Punkt finde ich sehr wichtig: der Unterschied liegt in der anderen Verarbeitung der Wahrnehmung - die Wahrnehmung an sich unterscheidet sich grundsätzlich nicht von derer neurotypischer Menschen.

Autisten nehmen die Umwelt sehr viel intensiver wahr, da unbewusste Filter des Gehirns nicht vorhanden sind. Hintergrundgeräusche erscheinen plötzlich als unerträglich laut, Worte fühlen sich an wie Schläge, Lichter sind blendend hell - kurz und knapp: zu laut, zu grell, zu viel.

Je nach persönlicher Kompensationsfähigkeit und abhängig von der Tagesform können diese auf den Betroffenen einprasselnden Eindrücke auf bewusster Ebene ausgeblendet werden. Da dies aber bewussten Eingriff erfordert, ist es auch ungleich anstrengender, als der unbewusste Filter des Gehirns von neurotypischen Menschen.

Ein schöner Tag im Park kann für Autisten daher bereits zur Zerreißprobe werden. Spielende Kinder, das Zwitschern von Vögeln, der Geruch von warmer Luft, strahlender Sonnenschein - all das sind Dinge, die - ganz objektiv betrachtet - als "schön" eingestuft werden können. Aber selbst diese angenehmen Dinge führen in zu großer Fülle zwangsläufig zu einer Reizüberflutung.